Stand: Juli 2024
Führerschein / Fahrzeug an-, ab- oder ummelden
Das Führen eines Kraftfahrzeugs setzt eine gültige Fahrerlaubnis voraus. Nach Bestehen der Führerscheinprüfung wird diese durch die Fahrerlaubnisbehörde erteilt. Darüber hinaus ist das zur Führung vorgesehene Fahrzeug bei der örtlichen Zulassungsbehörde anzumelden und seine Verkehrstauglichkeit regelmäßig zu überprüfen. Beides erfordert die Vorlage einiger wichtiger Dokumente.
Grundvoraussetzung: Gültige Fahrerlaubnis
Gültigkeit des EU-Führerscheindokuments
Internationaler Führerschein
Fahrzeug zulassen
Bewohner-Parkausweis beantragen
Haupt- und Abgasuntersuchung
Fahrzeug ummelden
Fahrzeug abmelden oder stilllegen
Hat Ihnen der Beitrag geholfen? Fragen, Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge.
Grundvoraussetzung: Gültige Fahrerlaubnis
Um die Fahrerlaubnis erwerben zu können, ist in einem ersten Schritt bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde ein Antrag zu stellen. Für diesen Antrag sind eine Reihe Dokumente vorzulegen, wie der Personalausweis oder Reisepass, die Meldebescheinigung des Einwohnermeldeamtes, eine aktuelle Sehtestbescheinigung des Optikers, der Optikerin, des Augenarztes oder der Augenärztin sowie je nach Fahrerlaubnisklasse der Nachweis über die Teilnahme an lebensrettenden Sofortmaßnahmen oder eines Erste-Hilfe-Kurses. Weiterhin ist die Vorlage eines biometrischen Passbildes erforderlich.
Sind die Antragsteller und Antragstellerinnen noch nicht volljährig und möchten bereits mit 17 Jahren ein Fahrzeug führen, können sie mit 16 ½ Jahren „Begleitetes Fahren ab 17“ beantragen. Hierzu sind der Fahrerlaubnisbehörde neben den bereits beschriebenen Unterlagen Kopien der Personalausweise und Führerscheine sämtlicher Begleitpersonen und gegebenenfalls ein Zusatzformular vorzulegen, auf dem die Begleitpersonen einzutragen sind. Diese müssen das 30. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens fünf Jahren im Besitz der Fahrerlaubnisklasse B sein. Zudem darf eine Begleitperson nicht mehr als einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg haben.
Gültigkeit des EU-Führerscheindokuments
Der mit Erwerb der Fahrerlaubnis neu ausgestellte Führerschein ist 15 Jahre gültig. Eine erneute Fahrprüfung oder ein Gesundheitstest sind nach Ablauf der Frist nicht erforderlich. Nur das Ausweisdokument wird neu ausgestellt. Die Neuausstellung nach Ablauf der Frist dient dazu, ggf. persönliche Daten oder das Lichtbild zu aktualisieren und den Ausweis an aktuelle EU-Standards der Fälschungssicherheit anzupassen.
Darüber hinaus sind bis zum 19.01.2033 alle vor dem 19.01.2013 ausgestellten Führerscheine durch die Inhaber und Inhaberinnen umzutauschen. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass alle in der Europäischen Union noch im Umlauf befindlichen Führerscheine ein einheitliches EU-konformes Muster erhalten.
Weitere Details sind auf den Seiten des Bundesverkehrsministeriums erhältlich.
Internationaler Führerschein
Die Fahrerlaubnis ist in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen, Island und Liechtenstein gültig. Auch in der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und der Türkei wird sie akzeptiert. In vielen anderen Staaten wird hingegen ein internationaler Führerschein benötigt.
Der internationale Führerschein ist ein Zusatzdokument und gilt nur in der Verbindung mit der Fahrerlaubnis. Es werden zwei Varianten angeboten: Das Muster nach dem Straßenverkehrsabkommen von 1968 ist drei Jahre gültig und am weitesten verbreitet, während das Muster nach dem Abkommen von 1926 ein Jahr gültig ist. Detaillierte Informationen zu den benötigten Dokumenten finden sich auf den Seiten des Auswärtigen Amtes. Der internationale Führerschein wird von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde ausgestellt.
Fahrzeug zulassen
Mit erfolgreichem Bestehen der Führerscheinprüfung und dem damit einhergehenden Erwerb der Fahrerlaubnis kann ein eigenes Fahrzeug geführt werden. Im Vorfeld sind künftige Fahrzeughalterinnen und -halter verpflichtet, einen Antrag auf Zulassung zu stellen. Dem Antrag sind folgende wichtige Dokumente beizufügen: neben dem Personalausweis und der elektronischen Versicherungsbestätigung als Nachweis für die Haftpflichtversicherung sind, je nachdem ob es sich um ein Neufahrzeug oder Gebrauchtwagen handelt, die Zulassungsbescheinigungen I und II notwendig. Zusätzlich muss eine Einzugsermächtigung für die Zahlung der Kfz-Steuer erteilt und bei Gebrauchtwagen ein Prüfbericht der letzten Haupt- und Abgasuntersuchung vorgelegt werden. Kann die Beantragung einer Zulassung nicht persönlich erfolgen, ist sie auch über eine Vertretung möglich. Hierzu bedarf es jedoch einer schriftlichen Vollmacht des Fahrzeughalters oder der -halterin, der beschriebenen Dokumente sowie des Personalausweises und der Meldebescheinigung der Vertretung.
Sämtliche Standardzulassungsvorgänge können im Internet durchgeführt werden. Grundvoraussetzung ist, dass die Identität mithilfe des neuen elektronischen Personalausweises (nPA) oder elektronischen Aufenthaltstitels (eAT) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID) nachgewiesen wird. Darüber hinaus werden ein Kartenlesegerät oder ein Smartphone mit kostenloser „AusweisApp2“ benötigt. Neben den für die Zulassung üblichen Nachweisen sind auch das ggf. reservierte Kfz-Kennzeichen und die Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) anzugeben.
Der Zulassungsbescheid sowie die Zulassungs- und TÜV-Plaketten werden von der Zulassungsbehörde per Post versendet, nachdem die elektronisch übermittelten Antragsdaten automatisiert validiert und überprüft wurden.
Bewohner-Parkausweis beantragen
Sofern die fahrzeughaltende Person in einem als Anwohnerparken ausgewiesenen Gebiet wohnt und über keinen eigenen, privaten Stellplatz in unmittelbarer Wohnungsnähe verfügt, besteht die Möglichkeit bei der zuständigen Stelle der Kommunalverwaltung wie zum Beispiel dem Bürgerbüro oder der Fahrerlaubnis- bzw. Zulassungsbehörde einen Bewohner-Parkausweis zu beantragen. Je nach Stadt kann es in der Beantragung des Bewohner-Parkausweises Unterschiede geben – von daher ist es empfehlenswert sich vorab bei der zuständigen Behörde zu erkundigen. Einige Kommunen bieten die Möglichkeit, den Bewohner-Parkausweis online zu beantragen.
Haupt- und Abgasuntersuchung
Um die Sicherheit und Verkehrstauglichkeit eines Fahrzeuges zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Haupt- und Abgasuntersuchung alle 24 Monate gesetzlich vorgeschrieben. Bei Neuwagen hat dies erstmals nach 3 Jahren und danach auch jeweils alle 2 Jahre zu erfolgen. Der nächste Termin zur Haupt- und Abgasuntersuchung kann aus der Zulassungsbescheinigung Teil I entnommen oder an der Prüfplakette auf dem Kfz-Kennzeichen abgelesen werden. Das Fahrzeug ist zu diesem Termin einer amtlich anerkannten Untersuchungsstelle, wie TÜV oder DEKRA vorzuführen.
Um Bußgeldstrafen und höhere Untersuchungsentgelte zu vermeiden, sollte der Untersuchungstermin nicht überzogen werden. Zur Haupt- und Abgasuntersuchung sind grundsätzlich die Zulassungsbescheinigung Teil I und gegebenenfalls Prüfprotokolle vorangegangener Untersuchungen und weitere Anbaubestätigungen mitzubringen.
Fahrzeug ummelden
Soll das Fahrzeug z.B. aufgrund eines Umzuges in einen anderen Zulassungsbezirk umgemeldet werden, sind in der Zulassungsbehörde grundsätzlich die gleichen Dokumente vorzulegen, wie bei der Zulassung. Es ist darüber hinaus zu beachten, dass es zwischen den verschiedenen Zulassungsbezirken und Bundesländern Unterschiede bei der Durchführung der Kfz-Ummeldung gibt.
Wenn ein gebrauchtes Kfz nach dem 01. Januar 2015 zugelassen wurde und bereits angemeldet ist, ist die Ummeldung auch mit Halterwechsel und Kennzeichenmitnahme online durchführbar. Das Fahrzeug kann direkt im Anschluss in Betrieb genommen werden.
Hierzu sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Zulassungsbescheinigung Teil I & II mit verdeckten Sicherheitscodes
- Gültige elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nr.)
- Gültige Hauptuntersuchung (HU) und ggf. Sicherheitsüberprüfung (SP)
- IBAN (Konto) für den Einzug der Kfz-Steuer des Halters
- Neuer Personalausweis (nPA) oder elektronischer Aufenthaltstitel (eAT) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID)
- Kartenlesegerät oder Smartphone mit kostenloser „AusweisApp2“
Der Zulassungsbescheid bzw. die Bestätigung der automatisiert geprüften Ummeldung kann online abgerufen werden.
Fahrzeug abmelden oder stilllegen
Zur Abmeldung oder Stilllegung des Fahrzeuges ist grundsätzlich der Gang zur örtlichen Kfz-Zulassungsstelle notwendig. Hierzu sind die Zulassungsbescheinigungen I und II, die Kfz-Kennzeichen und der Personalausweis vorzulegen. Wie die Zulassung, kann auch die Fahrzeug-Abmeldung durch eine Vertretung vorgenommen werden.
Im Rahmen der endgültigen Stilllegung ist ein Verwertungsnachweis einer zertifizierten Altauto-Annahmestelle zu erbringen.
Wenn das Kfz nach dem 01. Januar 2015 zugelassen wurde, kann die Außerbetriebsetzung des Fahrzeugs auch online durchgeführt werden.
Hierzu sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Kfz-Kennzeichen mit Stempelplaketten mit verdeckten Sicherheitscodes
- Zulassungsbescheinigung Teil I mit verdecktem Sicherheitscode
- Neuer Personalausweis (nPA) oder elektronischer Aufenthaltstitel (eAT) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID)
- Kartenlesegerät oder Smartphone mit kostenloser „AusweisApp2“
Die Bestätigung der automatisiert geprüften Außerbetriebsetzung kann online abgerufen werden.