Schwerpunkt: Digitalisierung
Nutzerfreundliche und effiziente Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung mittels digitaler Technologien bergen ein beachtliches Potential, den Austausch zu beschleunigen und den damit verbundenen Zeitaufwand für beide Seiten zu reduzieren.
Bisher kommunizieren bereits 60 Prozent der befragten Firmen online mit Behörden. Der Anteil hat sich verglichen mit den vorherigen Erhebungen zwar gesteigert, doch Telefon und Brief sind nach wie vor die beliebtesten Kommunikationsarten mit 66 beziehungsweise 64 Prozent. Während 30 Prozent der befragten Unternehmen ein Amt persönlich aufgesucht haben, erhielten 23 Prozent der Firmen Besuch von Behörden beispielsweise im Rahmen von Kontrollen. Das Faxgerät nutzen noch 14 Prozent der befragten Unternehmen zum Austausch mit Ämtern. Dabei ist zu beachten, dass die Firmen zu einem Anliegen häufig verschiedene Kommunikationskanäle nutzen, um mit der öffentlichen Verwaltung Kontakt aufzunehmen. Je nach Sachverhalt sind auch kombinierte Wege wie eine Online-Terminvereinbarung und ein darauffolgender persönlicher Besuch üblich.
Zwischen den Lebenslagen unterscheidet sich die Nutzung digitaler Austauschmöglichkeiten mit der öffentlichen Verwaltung teilweise deutlich. In der Lebenslage Forschung & Entwicklung, Patent- und Markenschutz kommunizieren 86 Prozent der befragten Unternehmen online mit Behörden. Bei der Lebenslage Geschäftsaufgabe oder -übergabe verwendet hingegen nur ein gutes Viertel der befragten Firmen das Internet, um mit Ämtern zu kommunizieren.
Die Mehrheit der Unternehmen präferiert den digitalen Austausch. Danach folgt der telefonische Austausch, den 37 Prozent bevorzugen.
38 Prozent der befragten Unternehmen füllt Formulare bereits vollständig oder teilweise online aus. Knapp ein Fünftel dieser online ausgefüllten Formulare werden jedoch noch nicht online versendet. Dieser sogenannte Medienbruch von online auf offline erhöht sowohl die Bearbeitungsdauer als auch die Fehleranfälligkeit.
Von den befragten Firmen, die das Internet nicht zum Behördenkontakt genutzt haben, geben mehr als zwei Drittel an, den persönlichen Kontakt zu bevorzugen. Auf den postalischen Kontakt setzen 64 Prozent der befragten Unternehmen. In 45 Prozent der Fälle griffen die befragten Firmen nicht auf das Online-Angebot zurück, weil sie es nicht kannten.
Beim E-Government erhalten die drei Lebenslagen mit der höchsten Nutzung von Online-Angeboten – Ausbildung, Import / Export und Forschung & Entwicklung, Patent- und Markenschutz – auch die besten Zufriedenheitswerte mit 0,8 bis 0,9. Deutlich unzufriedener sind die befragten Firmen mit den E-Government-Angeboten in den Lebenslagen Bau einer Betriebsstätte und Gründung eines Unternehmens mit Zufriedenheitswerten von –0,1 und 0,1.